ich hatte das hier eigentlich schon früher schreiben wollen, aber in den letzten zwei Wochen kam ich nicht wirklich dazu. Also dann mal los. Ich war am 1. September wie auch häufiger mit meinem Bike unterwegs. Als ich gegen 16 Uhr von einem Kunden nach Hause fahren wollte, verlief der Tag von da an etwas anders als geplant.
Als ich von einem zusammengelegten Fußgängerweg/Fahradstreifen auf den Fahradstreifen der Straße wechseln wollte (dazwischen lag eine kreuzende Straße), fuhr ich mit mäßiger Geschwindigkeit an die Straße ran. Kurz vor der Straße selbst stand an der linken Seite ein Busch, weshalb ich vor dem Busch schon mal nach links nach Autos Ausschau gehalten habe. In dem Momentan muss ich entweder das Auto komplett übersehen haben, oder es muss sehr schnell um die Kurve gekommen sein; Nachdem ich den Busch passiert hatte, machte ich einen weiteren Kontrollblick nach links, und erblickte das Auto, welches nur noch etwa 3-4 Meter von mir entfernt war. Obwohl ich sofort gebremst hatte, war mein Vorderreifen bereits vom Bordstein runter auf der Straße.
Darauf erwischte das Auto meinen Vorderreifen, worauf sich mein Bike schön um 270° im Uhrzeigersinn auf dem Hinterrad drehte, und mich nach etwa 180° abwarf. Ich knallte mit meiner linken Schulter gegen und mit meinem Kopf auf den Bordstein auf. Ein paar Passanten hatten den Unfall gesehen und direkt den Notarzt verständigt (das Krankenhaus war praktischerweise 500 Meter entfernt), während die 67 jährige Autofahrerin erst einmal die Polizei rief. Innerhalb von ein paar Minuten war der Notarzt da, und ich wurde schnell durchgecheckt und zur Sicherheit gleich mit einer Halskrause belegt. Nachdem ich auch noch eine Infusion bekomme hatte, wurde ich schnurstrags auf einer Trage im Krankenwagen ins Krankenhaus befördert.
Dort wurde ich dann ausführlich untersucht und geröncht. Das Ergebnis war eine leichte Platzwunde am Kopf (musste nicht genäht werden), einige Schürfwunden an Beinen und rechter Hinterhand, sowieso eine linke Schlüsselbeinfraktur. Ich bekam also erstmal einen Gilchrist-Verband, und durfte mir bis am darauffolgenden Tag überlegen, ob ich es lieber konservativ oder operativ behandelt haben möchte. Nachdem ein Polizist noch die Personalien von mir aufgenommen hatte, erhielt ich dann noch folgende Informationen:
Am Wagen der Fahrerin gab es wohl einen Schaden von zirka 3000€, während mein Bike alles problemlos überstanden hätte. Nachdem sich mein Kollege das Bike allerdings genauer angesehen hatte, viel ihm auf, dass die Gabel verbogen, die hintere Bremsleitung gerissen, und ein paar Lackkratzer entstanden waren. Zudem scheinte auch irgendwas mit dem Hinterrad nicht zu stimmen, jedenfalls lag die Kette im zweiten Gang doch recht nah am Reifen.
Nun ja, ich war dann zwei Tage zur Beobachtung da, hätte ja etwas schlimmeres mit meinem Schädel passiert sein können, und wurde alle paar Stunden (selbst Nachts) immer wieder kontrolliert. Am Samstag (3. September) wurde ich dann nach Hause entlassen, nachdem ich mich für eine operative Behandlung entschieden hatte. Grund war einfach, dass es besser zusammen wächst, und es kosmetisch gesehen nachher auch besser aussehen sollte.
Am Mittwoch darauf (7. September) kam ich zurück ins Krankenhaus, um dort dann operiert zu werden. Mir wurde ein elastischer Titannagel in den Knochen getrieben, was ihn schön zusammenhalten sollte. Entgegen bisheriger Behauptungen des Chefarztes wurde ich dann auch schon nach 2 anstatt 3-5 Tagen, also am 9. September, wieder entlassen. Bis vor 3 Tagen durfte ich auch noch ordentlich Schmerzmittel schlucken, seit Montag dieser Woche geht es allerdings auch schon wieder besser, und ich konnte sie absetzen. Gestern gab es noch einmal einen kleinen Schmerzschub, welcher sich auch recht komisch anfühlte, weshalb ich noch einmal ins Krankenhaus zum Röntgen ging. Glücklicherweise war mit dem Knochen und dem Nagel nichts passiert. Jetzt nehme ich halt noch ab und zu Schmerzmittel, aber ansonsten passt es soweit.
Da ich direkt nach dem Unfall keinen Aussage bei der Polizei gemacht habe, und aktuell die volle Schuld wohl bei mir liegt (Vorfahrt missachtet, also kein Schmerzensgeld, keine Entschädigung für Arbeitsausfall (Selbstständiger), und kein Schadensersatz für das Bike), werde ich diesen Freitag beim Sachbearbeiter eine Aussage machen. Eventuell lässt sich da ja noch irgendwie eine Teilschuld hin biegen. Ansonsten ist das Bike wie gesagt recht ramponiert, da muss also einiges gemacht werden, bevor ich wieder fahren kann. Überhaupt darf ich eh erst in frühestens 4 Wochen wieder fahren.
Nun ja, soviel zu meiner Geschichte, ich hoffe mal, das ist jetzt nicht zu lang geworden
![Wink ;)](./images/smilies/icon_wink.gif)
PS: Übermorgen werden die Fäden gezogen, und der Nagel kommt in 3-6 Monaten wieder raus.
PPS: Polizeimeldung hier zu finden (Absatz mit 25-Jährigem): http://presse.polizei-bwl.de/_layouts/P ... 0e&Id=8322