Heute gibts nach langem mal wieder ein neues CruiserProjekt von mir. In der letzten Zeit hab ich ja doch mehr Fixies etc. gebaut.
Nun denn, gestern war ich mit'm Tibor unterwegs zu nem Radladen, etwas außerhalb von Hallewood. Natürlich überbrückt man die Zeit mit Gesprächen im Fachgebiet Fahrrad. Tibor erzählte mir etwas über sein anstehendes Winterprojekt und plötzlich, so ganz nebenbei, kam er mit der Information raus das der Rico doch gerade nen Blackyrahmen verkauft. Dabei bekam ich sofort feuchte Hände, doch als er mir dann auch noch nen Preis sagte musste ich handeln. Also schrieb ich sofort dem Rico ne Nachricht, worauf er sich dann auch gleich meldete und nach gefühlten 100 weiteren PNs war der Deal perfekt.
So fuhr ich heute mit Tibor, DANKESCHÖN MEIN FREUND, zum Rico und holte den Rahmen ab. Im Keller stand er dann in einer Ecke. Ich spürte richtig wie traurig er war, so ganz allein, ohne Räder, ohne alles, eingesperrt im dunklen, kalten Verlies. Er hatte einfach Sehnsucht nach einem kleinen Windhauch der sanft über seine glanzschwarz gepulverten Kurven streichelt wenn er so durch die Strassen rollt.
Sehnsucht nach den staunenden Blicken Unwissender, er hatte sogar Sehnsucht nach den ach so tollen Sprüchen von wegen Motor geklaut etc., etc. Ich konnte garnicht anders als ihn mitzunehmen um ihm neues Leben einzuhauchen. Natürlich war er sehr skeptisch, immerhin wechselte er schon zum dritten Mal, in kürzester Zeit, den Besitzer. Doch ich hatte so das Gefühl als würde er zumindest spüren das ich ein Herz für kleine, schwarze Fahrradrahmen habe, denn jeweiter wir fuhren umso mehr verlor er seine Angst.
Zuhause in der warmen Stube angekommen, drängelte er mich wie ein kleines Kind schnell passende Teile für seine erste Ausfahrt auf neuem Terrain rauszusuchen. Also ließ ich ihn kurz neben seinen neuen Mitbewohnern in der Wohnstube stehen und hastete ins Lager. Auch hier hatte man schon von dem Neuankömmling gehört und man war gespannt wie er denn ausschaute. Also kam ich vollgepackt wieder in die Wohnstube zurück und stellte einander vor. Der Zusammenbau konnte beginnen.
Als aller erstes bekam er ein niegelnagelneuer Steuersatz an die Reihe, welcher nur darauf wartete eingebaut zu werden. Darauf folgte zugleich eine gekürzte Starrgabel aus dem Dirt/Street MTB Bereich, welche bereits an einigen anderen Bikewiederbelebungen beteiligt war. Da ließ sich auch sein neuer Laufradsatz, bestehend aus 24" 50er und 80er Felgen mit einer Torpedo 3Gang im Heck sowie einer hochglanzpolierten Renak Vorderradnabe, bestückt mit schwarzen ThickBricks, nicht lange bitten und wanderte zielsicher an seinen vorgesehenen Platz. Der kleine Rahmen strahlte immer mehr, denn er spürte das er auf dem richtigen Weg sei.
Als nächstes war nun der Antrieb an der Reihe. Hier drängte sich mir eine schwarze Einteilige, gepaart mit einem FeltAluKettenblatt, förmlich auf. Also durfte sie vorerst hier ihren Dienst verrichten. Anderthalb Ketten später drehte sich per Pedalschlag das Hinterrad. Plötzlich fing das Herz des kleinen schwarzen Rahmens schneller an zu pochen. Er war aufgeregt denn es fehlte ja nicht mehr viel. Nun schlug die Stunde der Lenkzentrale. Zig Kombinationen drängten sich mir auf doch ich wählte vorrübergehend das altbewehrte Funn Vorbau/Azonic Lenker-Gespann. Es war schon an einigen anderen Projekten bei der ersten Testfahrt an Bord und tat genau wie er sollte seinen Dienst. Jetzt fehlte nur noch der Sitzbereich. Hier wählte ich den guten alten Brooks B66 Champion, welcher einfach wunderbar zu den Rahmenschwüngen passt. Dieser wanderte samt Salt Sattelstütze und einer goldenen NPJ Sattelklemme an seinen Einsatzort. Die erste Sitzprobe konnte nun durchgeführt werden und wurde mit dem Ergebniss "goil" abgeschlossen werden. Nun gab es auch für den kleinen Rahmen kein halten mehr. Noch schnell die Feineinstellungen gemacht und es konnte losgehen. Draußen angekommen war der kleine Rahmen plötzlich garnicht mehr so schüchtern, denn schon hier musste ich die ersten Fragen erstaunter Passanten beantworten. Dies brachten wir mit bravour hinter uns und es konnte endlich losgehen.
Wir fuhren und fuhren und fuhren, alles lief so wie es sollte. Der kleine Rahmen genoss wieder seinen geliebten Fahrtwind und war einfach nur glücklich. Das spürte ich auch als wir an der Fotolocation angekommen waren. Denn dort poste er wie ein Großer in der Abendsonne, sein wunderschöner schwarzer Anzug strahlte als ob er der Sonne Konkurenz machen wollte. Ein wunderschöner Anblick ihn wieder so glücklich zu sehen. Natürlich musste ich mich daraufhin gleich noch mit Tibor treffen der ja einen deutlichen Teil an der Befreiung des kleinen schwarzen Rahmens beigetragen hat. Auch hier war die Begeisterung groß und er erntete durchweg positive Kommentare.
Auf dem Nachhauseweg überlegten der kleine Rahmen und ich uns noch welche endgültigen Teile ihm demnächst als Wegbegleiter zur Seite stehen könnten. Welche das sein werden lest ihr in den nächsten Folgen der Abenteuer des kleinen, schwarzen Rahmens. Nur eins sei schon verraten, es wird komplett schwarz und nur die goldene Sattelklemme bleibt als Farbtupfer erhalten, denn diese hat einen besonderen Stellenwert.
Mit all den schönen Eindrücken dieser kleinen Testfahrt fuhren wir glücklich und zufrieden in der Abendsonne nach Hause.
Zu guter Letzt noch die Bilder des kleinen Posers
![Bild](http://img210.imageshack.us/img210/4550/img1251z.jpg)
![Bild](http://img213.imageshack.us/img213/828/img1260pp.jpg)
![Bild](http://img204.imageshack.us/img204/2368/img1255hn.jpg)
LG Ulli