(S3) Alu Basman-Tank ohne Schweißen + Tieferlegung

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Maik0974
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Re: Chopper "Furor Teutonicus"

Beitrag von Maik0974 »

Makkkus hat geschrieben:"furor teutonicus"? im ernst?
lackiert in schwarz/weiß(chrom)/rot? mit EK, patrone und waffenschmiede?
da wirken selbst die, eigentlich harmlosen, schutzblechreiter deplaziert.

ob beabsichtigt oder nicht,
damit würde ich nicht gerne in verbindung gebracht werden.
wenn ich mich erinnere welchen shitstorm der "kulturgut" schriftzug losgetreten hat... ich hol schonmal popcorn.
Oh ja da kann ich mich noch gut dran erinnern,weil es mich bei meinen blade aufbau betroffen hatte.
Das ging damals 4seiten lang...
Heute steht der name des bikes in den felgen...
Habe mir auch nichts dabei gedacht,weil ich ja wusste was damit gemeint war aber halt andere nicht...
Meine drei besten kumpel sind auch multikulti der eine ist pole,der andere japaner und der nächste italiener.
Die haben sich keine gedanken über den schriftzug gemacht weil diese auch aus dem autotunning bereich kommen.
Die meisten die damit ein problem haben sind wir deutschen.
Habe den schriftzug weggemacht weil ich auf keinen fall mit den rechten idioten in verbindung gebracht werden wollte....
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Fickfacker
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Re: Chopper "Furor Teutonicus"

Beitrag von Fickfacker »

Dabei ist Kulturgut an sich etwas sehr positives und auf jeden Fall erhaltenswertes!
Kulturgut ist - und dessen sollte man sich (sofern nicht bereits geschehen)
bewusst werden - ja nicht eine "Nazi-Erfindung". Jedes Land, jede Kultur hat so
etwas. U.S. Cars sind beispielsweise auch Kulturgut. Balinesische Tempel
etc. ebenfalls. Was ist also das Problem? Ich denke das Problem ist Unwissenheit!

-::,
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Maik0974
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Re: Chopper "Furor Teutonicus"

Beitrag von Maik0974 »

Fickfacker hat geschrieben:Dabei ist Kulturgut an sich etwas sehr positives und auf jeden Fall erhaltenswertes!
Kulturgut ist - und dessen sollte man sich (sofern nicht bereits geschehen)
bewusst werden - ja nicht eine "Nazi-Erfindung". Jedes Land, jede Kultur hat so
etwas. U.S. Cars sind beispielsweise auch Kulturgut. Balinesische Tempel
etc. ebenfalls. Was ist also das Problem? Ich denke das Problem ist Unwissenheit!

-::,
Das wollte ich damit auch ausdrücken...
Das problem war nur das der schriftzug im altdeutschen design war und auch iron cross zeichen drauf waren.
Genau wie beim furor teutonicus...
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Fickfacker
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Re: Chopper "Furor Teutonicus"

Beitrag von Fickfacker »

Maik0974 hat geschrieben:Das problem war nur das der schriftzug im altdeutschen design
Du meinst in einer Fraktur? Interessanterweise ist es tatsächlich so,
dass in den 30er Jahren durch das Nazi-Regime die Grotesk
(also die heute gängige, serifenlose Schrift) eingeführt wurde und
diese die Fraktur-Schriften ersetzen sollte. Also (wenn schon,
denn schon) müssten die heutzutage üblichen Grotesk Schriftarten
als "Nazi-Schrift" verschrien sein. Klar, die rechte Szene benutzt
auch gerne Fraktur-Schriften. Wie unwissend die sind! :lol:
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Maik0974
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Re: Chopper "Furor Teutonicus"

Beitrag von Maik0974 »

Fickfacker hat geschrieben:
Maik0974 hat geschrieben:Das problem war nur das der schriftzug im altdeutschen design
Du meinst in einer Fraktur? Interessanterweise ist es tatsächlich so,
dass in den 30er Jahren durch das Nazi-Regime die Grotesk
(also die heute gängige, serifenlose Schrift) eingeführt wurde und
diese die Fraktur-Schriften ersetzen sollte. Also (wenn schon,
denn schon) müssten die heutzutage üblichen Grotesk Schriftarten
als "Nazi-Schrift" verschrien sein. Klar, die rechte Szene benutzt
auch gerne Fraktur-Schriften. Wie unwissend die sind! :lol:
Aha interessant...wieder was dazu gelernt...
Jetzt weiss ich auch wie man die schrift nennt...!!!
Letztendlich muss jeder selber wissen was er auf sein bike schreibt.
Mich hat halt nur genervt,das Ich mich ständig erklären musste.Jetzt steht manila wheeler in der Felge(übrigens auch in grotesk Schriftart) und ich hab meine Ruhe...!!!
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Fickfacker
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Re: Chopper "Furor Teutonicus"

Beitrag von Fickfacker »

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Don Bastiano
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Re: Chopper "Furor Teutonicus"

Beitrag von Don Bastiano »

Na bei "Kulturgut" kann ich die Aufregung noch weniger nachvollziehen. Wurde ja schon gesagt, warum.
Es scheint tatsächlich ein deutsches Phänomen zu sein (zumindest seit der Nachkriegszeit), bei der Erwähnung einiger Worte und Zeichen in allen Farben anzulaufen.
So vieles ist keine "Nazi-Erfindung", und keiner, der Tradition und Kultur pflegt, sollte einen Distanzierungsspruch aufsagen müssen. Liegt aber eigentlich an jedem selber, nicht immer auf die "Nazikeule" einzusteigen, hat auch was mit Selbstbewusstsein zu tun.

Von daher hätte ich den Schriftzug "Kulturgut" draufgelassen. Wenn ich keinen Bock habe, mich ständig zu erklären, dann tu ich es halt einfach nicht. Merkt man ja, ob ein Fragesteller nur den Gutmensch raushängen lassen will.

Man muss sich ja nicht in seiner Kreativität am dümmsten anzunehmenden Betrachter orientieren.


Nu hab ich noch was zum Thema:

@Thief
Erstmal volle Zustimmung zum Wesen des E-Cruisers.
Und wie machen sich 250 Watt bei dem Gewicht so? Wenns im bergigen Land schon ausreichend wäre, dann könnt ich in Berlin ja locker damit leben. Hatte mal einen, der bis zu 120kg Gesamtgewicht zugelassen war, hab den aber nie betrieben, weil sich das damalige Rad auch so ganz gut fuhr.
Wär halt schon gut, wenn man nicht mit der Leistung mogeln muss, wegen Pedelec-Norm.

Bleischlitten triffts ganz gut, den Eindruck hab ich bergab auch. Ist dann nur unangenehm, wenn der Untergrund plötzlich uneben wird. (Löcher usw). Da hats mich beim ersten Ritt erstmal leicht ausm Sattel gepfeffert (Federung ohne Dämpfung halt).
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Thief
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Re: Chopper "Furor Teutonicus"

Beitrag von Thief »

Für Berlin langen 250 W allemal. Also 250W "Nennleistung". Was damit nun konkret beschrieben wird, ist etwas nebulös. Für richtige Anstiege ist es auf jeden Fall schon etwas dünn!
Dann brauchts dann Beine.
In Berlin dürfte es mehr um Reichweite gehen.
Ohne Anstrengung mit dem schweren Bike mal quer durch die Hauptstadt, das hat bestimmt was. Besonders angenehm ist bei der ganzen Sache das Startverhalten, wenn man einen Motor mit ausreichend Drehmoment hat. Da fährt es sich an der Ampel gleich viel lockerer los(ohne am Lenker zu ziehen) und wackelt nicht rum.

Für genauere Informationen ist immer ein Besuch eines Pedelc-Forums nütztlich. Da gibt es Leute, die z.T.mehr Ahnung von Antrieben haben, als vom Bikes bauen. In Sachen E-Antriebe wird man da aber geholfen.
Deswegen schreibe ich hier auch besser kein dubioses Halbwissen auf.
Ich habe zwar mittlerweile schon einige (legale)Antriebe verbaut, aber das geht bestimmt auch besser.
Wenn sich hier im Forum jemand wirklich damit auskennt, ist es Big Block und ein paar andere Pioniere.

Ich möchte dieses Making of im "Normalcruiser-Bereich" aber nicht weiter verpesten. +-+.

Ich mag Cruiser ohne Vitamin E übrigens auch sehr gerne.
Besonders Stretcher haben es mir angetan. Nicht nur optisch.
Ich schätze-um auf den Downhill-Punkt zurück zu kommen-dieses schwingende, fast wellenartige wippen bei der Abfahrt. Und den Platz für meine langen Gräten.

In den Staaten könnte man bestimmt auch da "Kulturgut" draufpappen, man bekäme wohl Beifall von allen Seiten.
Andere Länder, andere Sitten.

Thief
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Don Bastiano
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Re: Chopper "Furor Teutonicus"

Beitrag von Don Bastiano »

Danke, das war schon sehr hilfreich. Hatte bislang noch keinerlei Vorstellung, wie die Leistung so einzuschätzen ist bei schwerem Gerät.

Das Anfahren ist etwas nervig, wenn man (dank Rücktritt) nicht die Pedale in optimaler Stellung hat. Da bin ich dann froh, wenn keiner direkt neben mir steht. Aber gut, mag jetzt auch daran liegen, dass die Sitzposition noch ungewohnt war. Nachts nach'n paar Bier und Gemischten gings dann ziemlich gut.

Platz für die Gräten brauch ich auch immer. Auf meinem würden einige meiner Freunde gar nicht an die Pedale kommen. Ich würd mir sogar gern nen längeren Chopper bauen, aber ich muss damit durchs Treppenhaus und mein Stellplatz in der Wohnung gibt nicht viel mehr Länge her.
Don Bastiano
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Chopper "Furor Teutonicus" - jetzt mit Basman-Gerippe

Beitrag von Don Bastiano »

Nun war es mal wieder soweit, ich konnte die Finger nicht stillhalten.
Es mag etwas überraschend sein, dass das aktuelle „Update“ fast einem Neubau gleichkommt angesichts des neuen Rahmens, und vielleicht könnte man dafür auch ne neue Spalte aufmachen, aber ich komme gleich dazu, warum ich das eben nicht so mache.
Um es so kurz wie möglich zu machen, werde ich einige Schritte nicht weiter erläutern, da manche Arbeiten analog zum Vormodell abgelaufen sind oder ganz einfach normale Fahrradschrauberei waren.


Warum und wieso?


Aus dem bisherigen Bauprojekt „Furor Teutonicus“ waren noch Punkte offen (steht alles im ersten Beitrag), an denen ich arbeiten wollte.

Immer gravierender erwies sich die Problematik mit dem zu steilen Lenkwinkel. Dies war nicht nur eine Art Knick in der Optik des Choppers, sondern brachte auch Probleme beim Pedalieren mit sich (Rad zu nah am Pedal). Hier habe ich nach Möglichkeiten gesucht, sei es über eine andere Gabel oder das Verändern des Steuerrohres. Beides erschien mir als nicht genug erfolgversprechend.

Dann beschäftigte mich noch die Frage nach möglicher Motorisierung zum Pedelec. Es standen die schon genannten Systeme zur Debatte. Immerhin war der Hobel ja schon ziemlich schwer und am Berg sehr träge, und man will ja nicht bei jeder kleinen Strecke im Sommer schwitzen wie ein Schwein (dafür fahr ich dann Mountainbike).
Obwohl ich schon die Daseinsberechtigung von E-Cruisern sehe, kam mir dieser Gedanke in meinem Fall vor wie eine Kapitulation vor der Straße. Irgendwie sollte das nicht sein.

Und schließlich störte mich dieser nervtötende Rücktritt, den ich guten Glaubens eingebaut hatte. Das ist einfach nicht mein Ding. Man kann die Pedale nicht mal eben optimal hinstellen zum Antritt, was ja bei sehr langsamem Fahren oder nach plötzlichem Bremsen nötig wäre. Einfach nicht flexibel genug.

Beim Stöbern und Suchen nach möglichen Alternativen habe ich mir mehr spaßenshalber diverse Rahmen angesehen. In einem anderen Zusammenhang bin ich mal wieder auf den Basman gestoßen. Den kannte ich zwar schon vorher, allerdings habe ich ihn nun erstmals als Chopper-Aufbau mit langer Gabel gesehen. Zuvor dachte ich immer, der wäre nur für tief und flach geeignet, war daher nie so interessant für mich. Das hatte sich nun schlagartig geändert.
Beim Betrachten der Geometrie schien mir auch sofort mein Lenkwinkel-Problem gelöst. Alle anderen Eckdaten stimmten auch soweit. Nach dem Lesen vieler Beiträge zu dem Rahmen und dem Betrachten zahlreicher Youtube-Videos war die Entscheidung gefallen: Bestellen!


Das neue Grundgerüst:

Das Wesen des bisherigen Choppers sollte aber auf jeden Fall erhalten bleiben. Es musste auf den neuen Rahmen übertragen werden. Daher blieb der Name natürlich gleich und ich schreibe hier einfach fortlaufend weiter, denn für mich ist es das gleiche Projekt.

So, der Rahmen ist mal da, mit dazu hab ich mir ne Doppelbrücken-Springergabel gegönnt (wenn schon, dann richtig). Die gleichen Felgen wie schon vorher nochmal in mattschwarz, wie der Rahmen. Auf den Felgen hab ich den Schriftzug in rot angebracht, ein schöner und aggressiver Kontrast, wie ich finde.
Nabe hinten: Sturmey Archer XL-RDF5(W) 5-Gang mit 90mm Trommelbremse
Reifen hinten jetzt: Thick Brick 24x3,0

Bild




Sattel:

Ganz entscheidend war nun wieder die Sattelbefestigung.
Die Basman Original-Sattelstütze schied aus, die hebt mir jeden Sattel zu weit hoch vom Rahmen. Außerdem wollte ich meinen Sattel ja weiterverwenden.
Die Platten mit Schellen am Rahmen hatten sich bewährt, nur sollte der Sattel besonders vorne noch näher an den Rahmen ran. Also habe ich mir für die vordere Aufnahme aus Traversenschellen und Alu-Profilen ein Gelenk geschnitzt:

Bild

Bild

Hinten hatten mich die Federn bislang etwas gestört, weil sie halt ungedämpft waren. Statt der dicken Alu-Platten hab ich mir einfach zwei Dämpfer besorgt (RS Deluxe). Da für diesen Zweck keine ausreichend weichen Federn für solche Dämpfer erhältlich sind, hab ich mir zwei entsprechend passende bei nem Federnshop bestellt. Einfache Dingers aus Pianodraht, von mir dann grundiert und rot lackiert:

Bild

Es erschien mir auch nicht ausreichend, nur eine Schelle für die Befestigung am Rahmen zu benutzen. Es sollten wieder drei auf jeder Seite sein, was das Herstellen einer entsprechenden Verbindungsplatte zum Verteilen der Kräfte nötig machte. In diesem Zusammenhang dachte ich mir, so ne Platte muss doch nicht so scheinbar funktionslos als Klumpen am Hinterbau klemmen. Da war die Idee mit Blinkern und Bremslicht wieder zum Leben erwacht. Man könnte doch auf jeder Seite zwei solche Mini-Lampen in Bullet-Form anbringen, die gabs zum Glück auch noch mit schwarz getöntem Glas.
Nach dem Schneiden, Lackieren und Verschrauben sah das dann so aus:

Bild

Die untere Platte auf dem Bild (nur halb zu sehen) hält den Gegenhalter der Trommelbremse. Die musste ich bauen, weil der Halter nur für waagerechte Rohre geeignet war, der Basman Rahmen aber nen Schwung nach unten hat. Oben hält ne Schelle, unten die Vorrichtung am Rahmen für Rücktrittbremsen.



Tank und Elektronik:

Nun hab ich mir natürlich wieder mehr Kabel angetan, aber für deren Unterbringung wartete schon die Lösung:
Eine Tankattrappe, die ich in der Bucht zufällig entdeckt hatte. War zwar keine Präzisionsarbeit (die beiden Hälften sind nicht ganz identisch), aber gut zu bearbeiten.
Material: ABS, schwarz, hochglänzend

Erstmal in mattschwarz lackieren:

Bild

Abkleben, um die Ränder in rot glänzend zu lackieren:

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Die Elektronik konnte somit zwischen den Oberrohren platziert werden. Auch eine Eigenbau-Bremslichtanlage habe ich dort untergebracht. Dazu musste im Grunde nur ein Unterbrechungsstück für den Bremszug angefertigt werden, also eine ausreichend lange Stelle, an der der Zug frei läuft. Am hinteren Ende habe ich einen Bremslichtschalter aus dem Motorradbereich angebracht. Dessen Zugfeder einfach am Bremszug festklemmen, ein bisschen einstellen, verkabeln und fertig. Die Stromversorgung übernimmt wie gehabt ein leichter Lithium-Ionen-Akku. Hinten erstrahlen nun zwei Bremslichter, eins links und eins rechts.

Bild

Sieht zwar wüst aus, aber das spielt keine Rolle, kommt ja die Abdeckung drüber:

Bild

Die Kabel sind jetzt nur noch minimal zu sehen. Befestigt habe ich die Abdeckung mit Schellen, da mir die Teile zu unpräzise gefertigt waren, um dafür den Rahmen anzubohren.



Scheinwerfer:

Der Scheinwerfer brauchte für die Gabel eine neue Halterung. Das ist erstmal eine vorläufige Lösung, damit das Rad gefahren werden kann und alles dran ist. Ich bin noch am Überlegen, ob es da was schickeres gibt, zumal ich den Scheinwerfer oben noch mit nem Kabelbinder abfangen musste, damit er nicht nach unten kippt (der hat ne furchtbare Halterung). Das Innenleben ist fast wie gehabt: 2x Stark-LEDs zum Ausleuchten, in der Mitte jetzt mehr spaßenshalber ne kleine blaue LED. Die hat keine wirklich sinnvolle Funktion, aber ich hatte den Steckplatz noch übrig von meinem früheren Standlicht.

Bild

Bild

Der schwarze Streifen hinter der Scheibe ist ein Quellband, das mir erstmal die LEDs auf Position hält (eine war mir bei der Testfahrt rausgefallen).



Seitenständer:

Zum Abstellen musste natürlich auch wieder was her.
Die Möglichkeiten beim Basman sind ja begrenzt, der Seitenständer wird also nicht so sehr überraschen. Allerdings hat die Befestigung am Hinterbau nicht überzeugt, zu wenig Platz für den Reifen, außerdem konnte er das Rad so nicht halten.
Da bin ich ein bisschen rabiat geworden und hab die Klemmschelle des Ständers für das Unterrohr angepasst.

Bild

Damit es diesmal auch sicherer hält, habe ich ein Stück Schlauch auf beiden Seiten mit Montagekleber eingeschmiert, es mit Kabelbindern fixiert und den Ständer drübergeklemmt.
Wegen der höheren Lage des Unterrohres reichte der Ständer ohne seinen Fuß (wie so oft praktiziert) von der Länge her nicht aus, war aber mit Fuß wieder zu lang. Also musste ich die Schiene von dem Fuß kürzen (habe die von dem alten Ständer genommen, da besser geeignet dafür):

Bild

Bis jetzt hat es bei den Tests gehalten. Man wird sehen…



Bremse – Scheibe oder Trommel?:


Das Vorderrad musste nach der ersten Testfahrt noch mal überarbeitet werden. Ich hatte die alte Avid BB7 Scheibenbremse wieder verbaut, was sich als vollkommen ungeeignet für die Gabel erwiesen hat. Ja, ich weiß, solche Gabeln haben nicht so tolle Steifigkeitswerte, aber ich hatte noch die gute Hoffnung, dass es mit der Doppelbrückengabel klappt – Pusteblume.
Ich hab mir schnell ne Sturmey Archer Trommelbremsnabe bestellt (auch 90mm) und das Ganze umgebaut. Nun war da aber wieder dieser Gegenhalter, der an irgendwas festgemacht werden wollte. Kein Problem, hab ja noch die optionalen Ausfallenden für die Scheibenbremse dran, da schnitz ich mir einfach nen Adapter aus nem Alu-Block:

Bild

Der rechts isses, die beiden Teile links musste ich mir noch anfertigen, um was an der hinteren Sattelbefestigung zu korrigieren.
Den Gegenhalter der Bremse habe ich angebohrt, damit der Adapter verschraubt werden kann:

Bild

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Hält!
Fährt sich nun auch viel besser, das Vorderrad verzieht nicht mehr beim Bremsen.
Allerdings muss ich nun noch die Bremshebel austauschen, die Übersetzung für V-Brakes und mechanische Scheibenbremsen scheint nicht so optimal für Trommel zu sein. Ich versuchs demnächst mal mit den alten Hebeln für Canti-Bremsen, das sollte den Stoppern etwas Beine machen.



Und nun mal ein paar „Ganzrad-Aufnahmen“ im fahrbereiten Zustand:

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Der Cruiser hat, wie ich finde nun eine schöne und harmonische Form, der Lenkwinkel ist jetzt einwandfrei. Das Rad ist sogar etwas leichter geworden und fährt sich auch besser. Auf den Tacho habe ich verzichtet, da er mir die Optik der Gabel gestört hätte.
Der Rahmen könnte vielleicht sogar einen Tick größer sein für diesen Aufbau, andererseits krieg ich ihn jetzt eh schon nur noch gerade so durch das Treppenhaus.
Das Thema Pedelec hat sich damit auch erledigt, er fährt sich so schon gut genug und hat ja schließlich auch abgespeckt.
Was ich an dem Basman-Rahmen aber schon bemängeln muss, ist seine eher geringe Steifigkeit, die macht sich beim kräftigen Antreten etwas bemerkbar.



Was bleibt als nächstes zu tun?:

Tja, das Gewand des Choppers ist zwar ein neues, aber ich habe seinen Geist bewahrt. Ich würde meinen Patronen-Schaltknauf ganz gerne wieder irgendwie anbauen. Schalthebel fällt aus, da hab ich aus praktischen Gründen einen Daumenschalter genommen. Einfach irgendwo dranschrauben find ich auch unsinnig, wenn dann sollte er schon ne Funktion haben. Kommt Zeit, kommt Rat.

Die Schutzblechreiter hab ich weggelassen, weil das Schutzblech sonst einfach überladen wäre (ist ja jetzt nicht mehr so groß wie vorher). Ob die wieder irgendwo Platz finfen, weiß ich noch nicht.

Die Anschaffung von EK-Pedalen steht noch zur Debatte, wird aber wohl in dieser Saison nicht mehr passieren.

Ich werde noch einen etwas höheren und breiteren Lenker testen, damit es vorn ein klein wenig höher wird und ich dann eventuell die Klingel unterm Tank doch am Lenker platzieren kann, ohne dass sie zu sehr absteht.

Der Stauraum ist leider noch weniger geworden, was die Mitnahme eines eher lästigen Rucksacks nun zwingend erforderlich macht. Darüber muss ich noch ein bisschen nachdenken, da Seitentaschen wahrscheinlich nicht passen werden – schade.

Die Gabel scheint ja derzeit leider die einzige dieser Art auf dem Markt zu sein. Im Grunde ist sie in Ordnung, über etwas mehr Robustheit würde ich mich aber freuen. Ich habe hier mal vor einiger Zeit gelesen, es sei eine neue geplant bei Chopperdome. Falls sich da was tut, werde ich auf jeden Fall mal interessiert nachschauen.
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Shark
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Re: Chopper "Furor Teutonicus" - ab S2 mit Basman-Gerippe

Beitrag von Shark »

Sehr detaillierter Bercht, meinen Respekt!

Auch handwerklich scheint das alles sehr sauber gearbeitet zu sein, auch da ziehe meinen Hut.

Der ganze Aufbau hat zwar deutlich gewonnen, will zumindest mir aber nicht gefallen:
Das aufsteigende Unterrohr, für meinen Geschmack viel zu viele Anbauten, Sattel incl. Befestigung, Lampen, ...
Sorry, ist leider nicht mein Fall.

Aber dir soll er gefallen und deshalb viel Spass damit! .;.
"Ihr seid alle völlig verschieden"
"Ja, wir sind alle völlig verschieden"

Ich nicht.
Wursti
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Re: Chopper "Furor Teutonicus" - ab S2 mit Basman-Gerippe

Beitrag von Wursti »

Obwohl ich kein Chopperfreund bin, gefällt mir dein Aufbau ziemlich gut. Besonders der Tank und die Sattelbefestigungskonstruktion finde ich sehr gut. Kleinigkeiten sind nicht so mein DIng, wie z.B. die Rückspiegel und das Rücklicht auf dem Schutzblech. Insgesamt hast du ein tolles Fahrrad erschaffen!
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Jeff
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Re: Chopper "Furor Teutonicus" - ab S2 mit Basman-Gerippe

Beitrag von Jeff »

Muss auch sagen, erst mal Respekt für den sauberen Aufbau, die vielen Ideen und saubere Umsetzung -::-

Ist ja eher selten, dass man so einen "hochnäsigen" Basman sieht :lol: Das mit der Federung hast
Du klasse gelöst. Ich bin ja mittlerweile vom Chopper-Fan zum Flacheisen-Liebhaber mutiert, aber
hier kommen mir die Erinnerungen an meine ersste Tretharley wieder hoch :lol:
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Karsten
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Re: Chopper "Furor Teutonicus" - ab S2 mit Basman-Gerippe

Beitrag von Karsten »

Großen ,;,. vor der Handwerklichen Umsetzung.
Mir gefällt der Basman echt sehr gut +?., -::-
Don Bastiano
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Re: Chopper "Furor Teutonicus" - ab S2 mit Basman-Gerippe

Beitrag von Don Bastiano »

Auch handwerklich scheint das alles sehr sauber gearbeitet zu sein
Danke. Ich muss da selbstkritisch sagen, dass mir manche Sachen noch zu ungenau sind, was aber auch dem Werkzeug geschuldet ist. Meine Säge hat sich zwischendurch verabschiedet und ich musste mit der Flex weitermachen, damit ich fertig werde. Ne Standbohrmaschine werd ich mir vielleicht mal zulegen, das würde auch einiges verbessern.

Das aufsteigende Unterrohr...
Ich weiß, das haben viele nicht so gerne. Ich finds nicht schlimm, da der Basman ja auch unten geschwungen ist. Ich hatte mir darüber auch Gedanken gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass das so noch vertretbar ist, da die Achsen mit dem Innenlager etwa auf einer Linie sind. Beim alten Rahmen lag das Innenlager schon deutlich über den Achsen und das Unterrohr war über eine größere Länge kerzengerade. Aber der Basman verträgt als Chopper so ne kleine Steigung eigentlich, das sieht dank seiner geschwungenen Form trotzdem ganz schnittig aus.
Lustigerweise sieht das auf den Fotos etwas dramatischer aus als live. Das Hinterrad stand auch ein bisschen in ner Senke drin.

Besonders der Tank...
Ich bin auch echt froh, dass ich so'n Ding ergattern konnte. Hatte vorher schon mal bei zweien angefragt, die mit sowas E-Bikes bauen (da war das Teil auch aus Blech), hab nur nie ne Antwort bekommen.
So'n Tank sollte auf jeden Fall dran, da kann man schön Kabel und Züge drin verstecken. Bei dem hier musste ich dafür nicht mal was anbohren, weil die beiden Hälften ungefähr 1cm auf jeder Seite von den Rohren abstehen (wegen den Schellen und der Freigängigkeit des Sattelgelenkes). Die Lücke habe ich mit nem Quellband dicht gemacht, das legt sich um alle Unebenheiten (wie Kabel) drum.

Kleinigkeiten sind nicht so mein DIng
Ist vielleicht ne Macke von mir, bisschen was zum Spielen brauch ich dann doch. Ich fahr ja auch ab und zu mal im Dunkeln, da sieht dass dann schon geil aus, wenn das Doppel-Rücklicht auf dem Schutzblech strahlt und an den Seiten noch die beiden Bremslichter. Ich kanns nicht lassen, habs versucht, doch nu sind se wieder dran.

Ist ja eher selten, dass man so einen "hochnäsigen" Basman sieht
Jap. Deswegen wusste ich ja auch bislang nicht, dass man den für lange Gabeln auch nehmen kann, sonst hätte es wahrscheinlich den vorherigen Rahmen bei mir nicht gegeben. War Zufall, bin beim Stöbern drauf gestoßen. Zum Glück, sag ich mal, denn der Basman ist für mich mit meinen 1,84m viel besser geeignet als so typische Chopper-Rahmen wie z.B. Nirve. Der Basman ist da ein echtes Multitalent, der kann hoch und tief und sieht dabei immer gut aus.

aber
hier kommen mir die Erinnerungen an meine ersste Tretharley wieder hoch
Na is doch fein, da wirste noch beinahe nostalgisch wegen meinem Hobel.
Andere machen sich fast lang, wenn se den sehen, so wie ne holde Maid neulich, als ich ihn mal in der Sonne geparkt hatte. Sie kam auf so nem einspurigen Board daher (mir fällt die Bezeichnung nicht ein) und wär fast aufn Asphalt geschlittert, weil sie sich wegen Glotzen nicht mehr konzentrieren konnte.


Auf jeden Fall allen schönen Dank fürs Lesen.
Als nächstes wird wohl der höhere Lenker kommen, der liegt hier schon rum. Ich warte nur noch auf die Bremshebel, die dann, sofern sie geeignet sind mitm Dremel ein wenig bearbeitet werden.
Aber erstmal sollen die verbleibenden Schönwettertage zum Fahren genutzt werden, gebaut werden kann bei schlechtem Wetter.
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