Der Auto Thread!!!

[Crank!Basti]

Ich finds nur erschreckend, wie sich mein Traumauto zusammenfaltet. Und schade um den Bel Air noch obendrein.

erschreckend? Naja - ich denke, so ziemlich jedes Auto aus der Zeit würde sich derartig zusammenfalten. Es gab halt noch keine (ernstgenommenen) Crashtests damals.

[Krazy Krauts Micha]

Junkman, erzähl Du mir nochmal was davon, dass Lowriding Autos unwiderbringlich zerstört...

Ich mach mal eben fix einen Lowrider-Fred auf

Der Unterschied ist, daß die Lowrider gute Autos zerstören, die Banger Racer Schrott.

Sorry, wenn ich dieses Statement so nicht im Raum stehen lassen kann.

Also, bei gnadenlosen Hoppern gebe ich Dir teilweise recht, da kann einiges kaputtgehen. Oftmals bloß 'ne Hülle, wo bissl Lack drübergerotzt wird und die weitere Aufmerksamkeit nur noch der Hydraulik und dem Rahmen gewidmet wird.

Bei Showfahrzeugen kann ich diese Ansicht nicht teilen! "Lowrider" ist nicht einfach die Übersetzung von "Hüpf-Auto", da steckt wesentlich mehr dahinter. Geschichte, Kultur. Automobilkultur endet nicht mit dem Verlassen der Werkshalle, sondern beginnt mit der individuellen Anpassung des Fahrzeugs an die Bedürfnisse des Besitzers. Vom kleinen persönlichen Spiegelanhänger, Antennebälle über Felgen, Kotflügelverbreiterungen, Chrom bis hin zum Komplettumbau oder Sonderanfertigungen, sei es nun privat in der heimischen Garage oder professionelle Auftragsarbeiten von Custom-Pionieren wie Bertolucchi oder Westergard oder herausragende Karosseriebauer der Automobilgeschichte wie Saouchik oder Figoni & Falashi. Beim Lowriding werden die Autos jedoch nicht einfach komplett zerstört und weggeschmissen wie bei den Banger Racern, sondern es wird einfach repariert, was kaputtgeht, dazu lieben diese Leute ihr Auto, ihr Hobby viel zu sehr, haben Geld und Arbeit reingesteckt. Blut, Schweiß und Tränen. Herz. Bei den meisten geht nichtmal was kaputt, weil eben nicht rumgesprungen wird, sondern die Hydraulik ebenso wie heute ein Airride-System eine Variante ist, um das Fahrzeug TIEFER zu bekommen und trotzdem damit fahren zu können. LOWrider eben. Kann man alles auch wieder ausbauen. Und dann wird mit viel Liebe restauriert, werden Teile angefertigt und veredelt, der Look des Fahrzeugs immer weiter optimiert, was natürlich auch Geschmacksache ist. Meiner Meinung nach hat auch Barris zum Beispiel 'ne Menge scheußlicher Kisten auf die Räder gestellt, anderen wiederum gefällt's. Und nicht jeder muss mögen, was ich mag.

Außerdem entstehen viele Lowrider, Hot Rods und Customs aus Fahrzeugen, die noch wesentlich schlimmer ausgesehen haben als das, womit die Banger Racer anfangen. Schau Dir doch mal die 70 bis 80 Jahre alten, lacklosen, ausgebeinten Wracks an, aus denen Leute noch Hot Rods aufbauen. Oder die gammeligen Flossenschiffe, die auch erstmal 'ne Frame-off Restaurierung brauchen, bevor man überhaupt mit Umbaumaßnahmen beginnen kann.

Womit Banger Racer Rennen fahren, ist meist besser als das, was man auf Kuba mit viel Liebe und Hingabe am Laufen hält. Also definier mir mal bitte Schrott. Sicher fällt das Ausmaß der Kaltverformung deshalb so spektakulär aus, weil der eine oder andere Träger oder Schweller längst durchgefault ist, vieles davon würde man sicher als Schlachtfahrzeug ansehen. Aber es scheint immer noch mit vergleichsweise geringem Aufwand sicher genug zum Rennen fahren zu sein.

Und dann schau Dir mal die ersten drei Videos in dem Lowrider-Thread hier an, oder schau mal auf http://www.rikhovingkustoms.com (ich kenne keine umfangreichere Sammlung historischer Customs und auch früher Lowrider als die von Rik Hoving, in seinen Flickr-Alben kann man Stunden verbringen) - und dann sag mir, welches der Fahrzeuge dort "unwiderbringlich zerstört" wurde!

Überhaupt, wie weit dürfen Veränderungen gehen für Dich? Andere Felgen drauf? Sportfahrwerk einbauen? Oder beim Golf II immer wieder gerne gemacht, Hekklappe cleanen und das Nummernschild an die Stoßstange machen? Spoiler und Schweller einarbeiten? Top Chop? Channeling? Oder bei Lowridern der Einbau von gravierten, vergoldeten, mit Pinstripes versehenen oder sonstwie veredelten Teilen, die die Originalteile ersetzen? Rahmen verstärken? A-Arms verlängern? Wo beginnt unwiderbringlich verändert, oder wie du sagst, zerstört? Gefällt mir auch nicht alles, aber hat sicher seine Daseinsberechtigung. Historic Banger Racing sicher auch irgendwo, klar. Nur verzeih mir bitte, wenn ich mich dafür nicht begeistern kann.

Grundsätzlich stört mich Banger Racing nicht so sehr. Es gibt genug Autos, die in reichlicher Stückzahl vorhanden sind, um ein paar davon zu opfern. Aber bloß für den reinen Schockfaktor Fahrzeuge zu nehmen, die möglichst selten sind, wie zum Beispiel vor ein paar Jahren den '56 Buick Wagon (als wären die Kombis nicht schon selten genug!) oder alte Rolls Royce Leichenwagen, nur um zu zeigen, hey, ich zerstöre exklusiver als der andere - SOWAS kotzt mich an! Bei so etwas seltenem lohnt sich auf jeden Fall ein Neuaufbau statt Banger Racing, denn nach dem Rennen ist er unwiderbringlich zerstört. You know, they don't make them anymore...

Dagegen sind Lowrider und Co. doch ein leichtes Spiel, den Originalzustand wieder herzustellen, vor allem Lowrider, wo in den letzten 20 Jahren ja bis auf Ausnahmen kaum grobe Eingriffe in die Grundform der Basisfahrzeuge mehr stattfinden im Gegensatz zu den '60s und '70s, als sich Lowrider und Customs noch nicht so weit voneinander entfernt hatten und die Basisfahrzeuge noch reichlich vorhandene Gebrauchtwagen waren.

Oder schau Dir mal bei den Lowridern die Bombs an. Da geht es um die Bewahrung des alten Lifestyles der Pachucos der '30s, '40s und '50s. Top-Zustand, jedes erdenkliche Zubehör wie Swamp Cooler, Such- und Zusatzscheinwerfer, Bumper Guards, Sonnenschute, Fender Skirts, Radkappen oder Felgen, Weißwandreifen, Huthalter unterm Dachhimmel etc. - und eben die Tieferlegung zur Vollendung des Gesamtbilds.

Lowriding hat viel zu tun mit Zusammenhalt, Stolz, Hingabe, Liebe zum Automobil und zum Detail, auch mit Kunst, und noch vieles mehr. Alles ist immer blitzeblank geputzt, das ist ein wichtiges Statement dabei. Das Fahrzeug dient als Medium für die Kunst, wie eine blanke Leinwand.

Mir scheint, Du hast ein Bild der Lowriderszene vor Augen, das jedoch nur einen kleinen Teil der Szene erfasst, nur eine Spielart des ganzen, was mit den Wurzeln des Ganzen nichts mehr gemein hat. Was meiner Meinung nach auch manche nicht vor Augen haben, die in der europäischen Lowriderszene aktiv sind und der Meinung sind, Hydraulik und Daytons sind alles. Hydraulik - checked, Daytons - checked, instant Lowrider. Ich mag auch LÄNGST nicht alles bei Lowridern, bin mehr für die '60s Sachen zu haben, die Wurzeln, und teilweise noch die '70s. die "Mainstream"-Lowrider der '90er mag ich nur vereinzelt, und auch die, sagen wir mal, "Felgenrevolution" mit Dubs und Co. der letzten Jahre ist meiner Meinung nach sicher keine Entwicklung zum guten hin.

Ist jetzt etwas länger geworden. Ich will Dich hier weder zum Lowriding bekehren noch anscheißen, Junkman. Auch wenn wir uns noch nicht persönlich kennen, aber von dem, was ich hier lese, schätze ich Dich sehr, Du bist ein aktiver, vielseitiger Mensch, der keine halben Sachen macht, der offen für Neues ist, und der sagt, was er denkt, und das finde ich klasse. Aber ich denke, im Bereich der Lowrider kannst Du noch einiges dazulernen, genauso wie wir von Dir sicherlich manches lernen könnten. Nimm diesen langen Beitrag nicht als bloße Kritik, sondern vielleicht eher als Denkanstoß.

Schade, dass Du so weit weg wohnst. Könnte man sicher viel besser gemütlich am Tisch oder 'ner Bar bei 'nem Gläschen Whiskey sich drüber unterhalten.

[Junkman]

Ich finds nur erschreckend, wie sich mein Traumauto zusammenfaltet. Und schade um den Bel Air noch obendrein.

Daran kann ich nichts erschreckendes erkennen. Das war Stand der Technik. Entsprechend geht man ja auch mit so einem Auto um, wenn man es heute ab und zu mal spazierenfährt.

Ob man für solche Werbegags tatsächlich Kurlturgut opfern muß, frage ich mich allerdings auch. Als nächstes nehmen wir dann die Mona Lisa um ein neues Ölfarbenfleckentfernungsmittel zu demonstrieren. O tempori, o mores.

[janson]

puuuh, selbst hier wir es jetzt schon anstrengend...
die einen mögen es, die anderen nicht... ich nicht, weil es nicht mein style ist,
aber es gibt schlimmere verbrechen, wie mir ein mir angebotener CJ7 mit
audi 1,9 TDi zeigt

[Krazy Krauts Micha]

Waaaaas??? Was hat der denn geraucht bitte?

[Andey]

zu dem Bel Air crash video:
das haben wir im Hot50s Forum schon ausgiebig diskutiert - ich finds einfach nur zum Kotzen!
Einen so geilen Wagen (vermutlich von nem Liebhaber abgekauft, da teilweise auf Impala getrimmt, spitzenmäßiger Zustand,...) für ne Werbemaßnahme zum Jubiläum dieses Instituts zu zerballern! Ein absolutes Unding! zumal auch die vermutung aufgekommen ist, dass der motor nich mehr an bord war - würde das heftige zusammenfalten der Front erlären, durch den Block wär das pupsmobil niemals so durchgerutscht... ham se bei diesem britischen auto-magazin auch schon gemacht - alter volvo kombi gegen neuen renault clio: clio war im neuzustand, dem volvo wurde der motor entfernt und diverse streben angesägt... der clio ging da durch wie durch butter

[Junkman]

zu dem Bel Air crash video:
das haben wir im Hot50s Forum schon ausgiebig diskutiert - ich finds einfach nur zum Kotzen!
Einen so geilen Wagen (vermutlich von nem Liebhaber abgekauft, da teilweise auf Impala getrimmt, spitzenmäßiger Zustand,...) für ne Werbemaßnahme zum Jubiläum dieses Instituts zu zerballern! Ein absolutes Unding! zumal auch die vermutung aufgekommen ist, dass der motor nich mehr an bord war - würde das heftige zusammenfalten der Front erlären, durch den Block wär das pupsmobil niemals so durchgerutscht... ham se bei diesem britischen auto-magazin auch schon gemacht - alter volvo kombi gegen neuen renault clio: clio war im neuzustand, dem volvo wurde der motor entfernt und diverse streben angesägt... der clio ging da durch wie durch butter

In dem 59 Chevy war nicht nur kein Motor drin, sondern wie Du in dem Video deutlich sehen kannst, waren nichtmal die vorderen Kotflügel festgeschraubt. So wie es aussieht, waren auch die Haltebolzen, die die Karosserie mit dem Rahmen verbinden, bis unter die Vordersitze entfernt worden. Der Chevy war präpariert.

Der -Malibu?- war offensichtlich ebenfalls präpariert, denn daß ein modernes Auto so gar keine Knautschzone hat, ist auch irgendwie unrealistisch.

[Junkman]

Leider sind US Oldies auch in Deutschland nicht vor sinnlosen Crash Tests sicher:

http://www.atzonline.de/Artikel/3/9984/ ... tests.html

http://www.crashtestcenter.de/pics/CF3C0496.jpg

[Junkman]

Junkman, erzähl Du mir nochmal was davon, dass Lowriding Autos unwiderbringlich zerstört...

Ich mach mal eben fix einen Lowrider-Fred auf

Der Unterschied ist, daß die Lowrider gute Autos zerstören, die Banger Racer Schrott.

Sorry, wenn ich dieses Statement so nicht im Raum stehen lassen kann.

Also, bei gnadenlosen Hoppern gebe ich Dir teilweise recht, da kann einiges kaputtgehen. Oftmals bloß 'ne Hülle, wo bissl Lack drübergerotzt wird und die weitere Aufmerksamkeit nur noch der Hydraulik und dem Rahmen gewidmet wird.

Bei Showfahrzeugen kann ich diese Ansicht nicht teilen! "Lowrider" ist nicht einfach die Übersetzung von "Hüpf-Auto", da steckt wesentlich mehr dahinter. Geschichte, Kultur. Automobilkultur endet nicht mit dem Verlassen der Werkshalle, sondern beginnt mit der individuellen Anpassung des Fahrzeugs an die Bedürfnisse des Besitzers. Vom kleinen persönlichen Spiegelanhänger, Antennebälle über Felgen, Kotflügelverbreiterungen, Chrom bis hin zum Komplettumbau oder Sonderanfertigungen, sei es nun privat in der heimischen Garage oder professionelle Auftragsarbeiten von Custom-Pionieren wie Bertolucchi oder Westergard oder herausragende Karosseriebauer der Automobilgeschichte wie Saouchik oder Figoni & Falashi. Beim Lowriding werden die Autos jedoch nicht einfach komplett zerstört und weggeschmissen wie bei den Banger Racern, sondern es wird einfach repariert, was kaputtgeht, dazu lieben diese Leute ihr Auto, ihr Hobby viel zu sehr, haben Geld und Arbeit reingesteckt. Blut, Schweiß und Tränen. Herz. Bei den meisten geht nichtmal was kaputt, weil eben nicht rumgesprungen wird, sondern die Hydraulik ebenso wie heute ein Airride-System eine Variante ist, um das Fahrzeug TIEFER zu bekommen und trotzdem damit fahren zu können. LOWrider eben. Kann man alles auch wieder ausbauen. Und dann wird mit viel Liebe restauriert, werden Teile angefertigt und veredelt, der Look des Fahrzeugs immer weiter optimiert, was natürlich auch Geschmacksache ist. Meiner Meinung nach hat auch Barris zum Beispiel 'ne Menge scheußlicher Kisten auf die Räder gestellt, anderen wiederum gefällt's. Und nicht jeder muss mögen, was ich mag.

Außerdem entstehen viele Lowrider, Hot Rods und Customs aus Fahrzeugen, die noch wesentlich schlimmer ausgesehen haben als das, womit die Banger Racer anfangen. Schau Dir doch mal die 70 bis 80 Jahre alten, lacklosen, ausgebeinten Wracks an, aus denen Leute noch Hot Rods aufbauen. Oder die gammeligen Flossenschiffe, die auch erstmal 'ne Frame-off Restaurierung brauchen, bevor man überhaupt mit Umbaumaßnahmen beginnen kann.

Womit Banger Racer Rennen fahren, ist meist besser als das, was man auf Kuba mit viel Liebe und Hingabe am Laufen hält. Also definier mir mal bitte Schrott. Sicher fällt das Ausmaß der Kaltverformung deshalb so spektakulär aus, weil der eine oder andere Träger oder Schweller längst durchgefault ist, vieles davon würde man sicher als Schlachtfahrzeug ansehen. Aber es scheint immer noch mit vergleichsweise geringem Aufwand sicher genug zum Rennen fahren zu sein.

Und dann schau Dir mal die ersten drei Videos in dem Lowrider-Thread hier an, oder schau mal auf http://www.rikhovingkustoms.com (ich kenne keine umfangreichere Sammlung historischer Customs und auch früher Lowrider als die von Rik Hoving, in seinen Flickr-Alben kann man Stunden verbringen) - und dann sag mir, welches der Fahrzeuge dort "unwiderbringlich zerstört" wurde!

Überhaupt, wie weit dürfen Veränderungen gehen für Dich? Andere Felgen drauf? Sportfahrwerk einbauen? Oder beim Golf II immer wieder gerne gemacht, Hekklappe cleanen und das Nummernschild an die Stoßstange machen? Spoiler und Schweller einarbeiten? Top Chop? Channeling? Oder bei Lowridern der Einbau von gravierten, vergoldeten, mit Pinstripes versehenen oder sonstwie veredelten Teilen, die die Originalteile ersetzen? Rahmen verstärken? A-Arms verlängern? Wo beginnt unwiderbringlich verändert, oder wie du sagst, zerstört? Gefällt mir auch nicht alles, aber hat sicher seine Daseinsberechtigung. Historic Banger Racing sicher auch irgendwo, klar. Nur verzeih mir bitte, wenn ich mich dafür nicht begeistern kann.

Grundsätzlich stört mich Banger Racing nicht so sehr. Es gibt genug Autos, die in reichlicher Stückzahl vorhanden sind, um ein paar davon zu opfern. Aber bloß für den reinen Schockfaktor Fahrzeuge zu nehmen, die möglichst selten sind, wie zum Beispiel vor ein paar Jahren den '56 Buick Wagon (als wären die Kombis nicht schon selten genug!) oder alte Rolls Royce Leichenwagen, nur um zu zeigen, hey, ich zerstöre exklusiver als der andere - SOWAS kotzt mich an! Bei so etwas seltenem lohnt sich auf jeden Fall ein Neuaufbau statt Banger Racing, denn nach dem Rennen ist er unwiderbringlich zerstört. You know, they don't make them anymore...

Dagegen sind Lowrider und Co. doch ein leichtes Spiel, den Originalzustand wieder herzustellen, vor allem Lowrider, wo in den letzten 20 Jahren ja bis auf Ausnahmen kaum grobe Eingriffe in die Grundform der Basisfahrzeuge mehr stattfinden im Gegensatz zu den '60s und '70s, als sich Lowrider und Customs noch nicht so weit voneinander entfernt hatten und die Basisfahrzeuge noch reichlich vorhandene Gebrauchtwagen waren.

Oder schau Dir mal bei den Lowridern die Bombs an. Da geht es um die Bewahrung des alten Lifestyles der Pachucos der '30s, '40s und '50s. Top-Zustand, jedes erdenkliche Zubehör wie Swamp Cooler, Such- und Zusatzscheinwerfer, Bumper Guards, Sonnenschute, Fender Skirts, Radkappen oder Felgen, Weißwandreifen, Huthalter unterm Dachhimmel etc. - und eben die Tieferlegung zur Vollendung des Gesamtbilds.

Lowriding hat viel zu tun mit Zusammenhalt, Stolz, Hingabe, Liebe zum Automobil und zum Detail, auch mit Kunst, und noch vieles mehr. Alles ist immer blitzeblank geputzt, das ist ein wichtiges Statement dabei. Das Fahrzeug dient als Medium für die Kunst, wie eine blanke Leinwand.

Mir scheint, Du hast ein Bild der Lowriderszene vor Augen, das jedoch nur einen kleinen Teil der Szene erfasst, nur eine Spielart des ganzen, was mit den Wurzeln des Ganzen nichts mehr gemein hat. Was meiner Meinung nach auch manche nicht vor Augen haben, die in der europäischen Lowriderszene aktiv sind und der Meinung sind, Hydraulik und Daytons sind alles. Hydraulik - checked, Daytons - checked, instant Lowrider. Ich mag auch LÄNGST nicht alles bei Lowridern, bin mehr für die '60s Sachen zu haben, die Wurzeln, und teilweise noch die '70s. die "Mainstream"-Lowrider der '90er mag ich nur vereinzelt, und auch die, sagen wir mal, "Felgenrevolution" mit Dubs und Co. der letzten Jahre ist meiner Meinung nach sicher keine Entwicklung zum guten hin.

Ist jetzt etwas länger geworden. Ich will Dich hier weder zum Lowriding bekehren noch anscheißen, Junkman. Auch wenn wir uns noch nicht persönlich kennen, aber von dem, was ich hier lese, schätze ich Dich sehr, Du bist ein aktiver, vielseitiger Mensch, der keine halben Sachen macht, der offen für Neues ist, und der sagt, was er denkt, und das finde ich klasse. Aber ich denke, im Bereich der Lowrider kannst Du noch einiges dazulernen, genauso wie wir von Dir sicherlich manches lernen könnten. Nimm diesen langen Beitrag nicht als bloße Kritik, sondern vielleicht eher als Denkanstoß.

Schade, dass Du so weit weg wohnst. Könnte man sicher viel besser gemütlich am Tisch oder 'ner Bar bei 'nem Gläschen Whiskey sich drüber unterhalten.

Sorry, wenn ich dieses Statement ebenfalls so nicht im Raum stehen lassen kann.

Gnadenlose Hoppern, da sehe selbst ich, daß die großteils aus leeren Hütten bestehen, wo man durch den Boden den Dachhimmel sehen kann. Reden wir nciht drüber, reines Banger Racer Material.

Ich habe überhaupt nichts gegen Showfahrzeuge. Ich finde es nur schade, daß mittlerweile eine ganze Industrie dafür sorgt, daß bald kein nicht geschowfahrzeugter Impala oder Riviera oder Eldorado, oder was auch immer gerade bei den Lowridern in Mode ist, verschont bleibt.

Die Customizing Craze der Achzigerjahre hat dafür gesorgt, daß es so gut wie keine ungechoppten 49-51 Mercurys mehr gibt und ich befürchte einfach, die derzeitige Lowrider Craze wird dazu führen, daß ähnliches mit den in der Lowriderszene beliebten Autos passiert.

Ich stimme Dir vollkommen zu, daß Automobilkultur nicht mit dem Verlassen der Werkshalle endet, sondern anfängt. Mit Banger Racing endet sie, ganz klar. Auch klar, daß sie mit Customizing, Rodding und Lowriding weiter geht. Prinzipiell habe ich gegen beides nichts. Nur führt das alles in der Summe eben dazu, daß bestimmte Autos in unverändertem Zustand so gut wie nicht mehr aufzutreiben sind.

Klar auch, daß einige Banger Racer den Ehrgeiz haben, was möglichst seltenes zu schrotten, aber wie oft passiert denn das? Die meisten nehmen das, was ihnen von Restauratoren, Roddern, Customizern und Lowridern überlassen wurde, weil das Auto zum Auf- bzw. Umbau eines anderen ausgeschlachtet wurde. Die meisten sind sogar selbst in diesen Branchen tätig. Zu unterstellen, im Banger Race würden überwiegend restaurierbare Autos vernichtet, ist Unsinn. Und den Aufwand, mit dem die Autos rennfertig gemacht werden, scheinst Du auch gewaltig zu unterschätzen. Nur daß da eben viel Pappmache und Spachtel involviert ist. Originale Motoren werden auch kaum verwendet, meistens kommt ein Ford V6 rein. Bei Amis wird die Hinterachse oft gegen eine vom Transit getauscht, weil es um die die originale viel zu schade wäre und diese noch einem Resto/Custom/Lowrider dienen könnte.
Geh einfach mal zu einem Banger Racer und frag ihn, ob Du ein Teil haben kannst, daß Du an seinem Auto siehst und das Du haben willst. Du würdest Dich wundern, wie zugänglich die da meistens sind. Als eingefleischter Granada Fahrer über 20 Jahre hab ich meine oft überhaupt nur noch mit Teilen von Banger Racern am Leben halten können, weil original kaum noch was aufzutreiben war.

Hast Du denn den 56 Buick Wagon und den Rolls Royce Leichenwagen gesehen, die im Banger Race verwendet wurden? Wenn es der gleiche Buick ist, den ich meine, war das der von Wayne Rathbone. Der Mann hat in seinem Leben mehr Buicks restauriert, als je im Banger Race zerstört wurden. Die 56 Buick Hülle war das Übrigbleibsel von mehreren Restaurierungen und hatte von ihm gemachte Fiberglas Stoßstangen und Grill, Kotflügel, einen Ford V6 Motor und eine Leyland Sherpa Hinterachse an Blattfedern. Die unteren 30 cm von dem Auto fehlten völlig und bestanden für das Rennen aus ein paar Stahlplatten und sehr viel Fiberglas und Spachtel.
Der 1936 Rolls Royce Leichenwagen war ausgebrannt und von der Versicherungsgesellschaft als Category C abgeschrieben. Es hätte keine legale Möglichkeit gegeben, den wieder auf die Straße zu kriegen. Der Grill und die Motorhaube bestanden aus blechbeplanktem Sperrholz, weil die originalen Teile an einen Rolls Royce Restaurator gingen, ebenso wie das Armaturenbrett, der Rahmen und die gesamte Technik - für lau! die Karosserie saß auf einem Bedford irgendwas Fahrgestell.

Obwohl für viele vielleicht schwer nachvollziehbar, hat Banger Racing ebenfalls viel zu tun mit Zusammenhalt, Stolz, Hingabe, Liebe zum Automobil und zum Detail, auch mit Kunst. Ein richtig zusammengefaltetes Auto wird als Kunst betrachtet. Die meist schauderhaften Wracks, mit denen angefangen wird, dienen dabei ebenfalls als Medium für die Kunst, wie eine blanke Leinwand. Erst werden sie mit viel Aufwand so zurecht gemacht, daß sie überhaupt wieder wie ein Auto aussehen, dann werden sie geraced.

Ob Banger Racing oder Customizing, oder Lowriding. Mir tut es heute einfach in der Seele weh, wenn es wieder ein altes Auto erwischt. Und ich bleib dabei - die Autos, die in der Customizing/Lowrider Szene landen, sind in der Regel besser, als die, die im Banger Racing verwendet werden. Kultur ist beides.

Und bei einem Gläschen Whiskey unterhalte ich mich über gar nichts, außer über den schwindenden Whiskeyvorrat. Wenn, dann machen wir eine Flasche auf.

[Krazy Krauts Micha]

Kann man so im Raum stehen lassen.

Danke für die Hintergrundinfo zum Banger Racing. Hätte nicht gedacht, dass da nur so wenig noch von den Autos das ursprüngliche Blech ist, dass die tatsächlich auch erst optisch rekonstruiert werden, zusätzlich zu den Rennvorbereitungen an sich.

Und was die Verknappung einzelner beliebter Originalfahrzeuge betrifft, da stimme ich Dir auf jeden Fall zu. '32 Fords sind kaum noch bezahlbar, selbst die Stahl-Nachbaukarossen wie von Brookville oder anderen sind teuer, und mittlerweile gibt es sogar vom '69 Camaro schon Repro-Karosserien in Stahl, um den Bedarf der Musclecar-Szene zu decken. Steigende Preise bei manchen Fahrzeugen wie '53 / '54 Chevy (und allmählich auch '49-'52) sprechen auch eine deutliche Sprache, und Custom-Legende Gene Winfield stellt auch schon '49 - '51 Mercury Karossen aus GFK her, und da ist er sicher nicht mehr der einzige auf dem Markt. Schon irre, was der Hype um einzelne Fahrzeugtypen inzwischen für Stilblüten treibt...

Tja, was bleibt sonst noch zu sagen? Ich hoffe, es findet sich mal die Gelegenheit, sich auf 'ne Flasche Whiskey zu treffen

[Streetfighter Franki]

[HSL]

Hier mal eine Seite wo viee schöne Bilder von Semma sind!

Schön von allem etwas !

http://www.vwhome.de/treffen/2009/sema/002/view.htm

MfG HSL

[DonMcRon]

F40 in Dubai

[creep]

[timo]

Der F40 sieht aber stark nach ner Replika aus! Irgend eine Reisschläuder drunter, der Lufteinlass am hinteren kleinen Fenster stimmt nicht und an der Seite vom Heckspoiler steht nicht F40.