Ron_Devous hat geschrieben:°°^^RatFink^^°° hat geschrieben:wer Probleme hat sollte dagegen ankämpfen.
Genau das ist das Kernproblem bei Depressionen! Und der Unterschied zwischen BurnOut und echten Depressionen. Manchen Leuten muss nur mal ordentlich in den Arsch getreten werden, aber Menschen mit richtigen Depressionen ist das nun mal nicht möglich. Ein Schizophrener kann sich ja auch nicht mal eben bitteschön zusammenreissen, ein Apalliker wird nicht wieder klar, wenn man ihm ne Backpfeife gibt..
Leider wird der Begriff Depressionen inflationär benutzt, nur weil jemand mal nicht in Quark kommt, oder schlechte Laune hat. Das ist ungefähr so, als würde man eine Erkältung als Tuberkolose bezeichnen.
Jemand mit richtigen Depressionen hat leider nunmal gar nicht diesen Mechanismus in der Psyche, um Probleme ohne therapeutische Hilfestellung überhaupt bewältigen zu können. Leute mit unbehandelten Depressionen landen daher zwangsläufig irgendwann im Freitod, da sich sämtliche Konflikte, die jemals erlebt wurden, unverarbeitet aufstauen.
Also froh sein, wer davon verschont ist, statt klugschnacken.
Leute, als jemand, der selbst Depressionen hatte und genau weiß, was Sebstmordabsichten sind, kann ich RD nur vollkommen recht geben.
Es ist eine Krankheit. Sie wird durch chemische Imbalanzen verursacht. Woher diese Imbalanzen kommen, kann viele Gründe haben. Aber letztendlich ist die Krankheit physisch.
Niemand, der das nicht am eigenen Leib erlebt hat, kann sich vorstellen, was für eine Anziehungskraft das Jenseits haben kann. Dazu muß man weder verrückt, noch dumm, noch überempfindlich, noch ein Loser, noch ein Schwächling, noch sonstwas sein. Man ist krank. "Sich zusammenreißen" und "unter Kontrolle kriegen" schaffen gesunde Leute locker. Aber es ist ein klarer Bestandteil des Krankheitsbildes, daß jemand, der echte Depressionen hat, dazu eben nicht, oder nur sehr schwer in der Lage ist.
Mir hat die Schärfe meines Intellekts das Leben gerettet. Ich wollte Selbstmord begehen, genau deswegen bin ich zum Arzt, weil das ist doch krank! Zum Glück war der nicht so ein Pharmagesponsorter Quacksalber, sondern zufällig hat der genau gewußt, was zu tun ist.
Herrn Enke war das leider nicht möglich. Nicht, weil ihm der Intellekt dazu fehlte, sondern weil bei ihm die Krankheit schlimmer gewütet hat. Er tut mir unendlich leid.